Der Karneol ist eine braun-rote Chalcedon - Varietät(*). Seinen Namens hat er wegen seiner Farbe von dem lat. Wort "carnis" für "Fleisch".
Im Handel wird oft gefärbter Achat als Karneol angeboten, der im Durchlicht eine streifige Tönung zeigt. Natürlicher Karneol zeigt im Durchlicht eine wolkige Farbverteilung. Die Unterscheidung ist allerdings nicht ganz einfach, da Karneol manchmal auch mehr oder weniger dicke Lagen, innerhalb der für den Achat typischen Bänderung, bildet.
Ein ganz ähnlicher Stein ist der graubraune bis rötliche Sarder, ebenfalls eine Chalcedon - Varietät(*) zu dem es keine scharfe Abgrenzung gibt. Besonders in alten Quellen, wie auch in der Bibel, ist der Karneol gemeint, wenn von Sard, Sardius oder Sarder die Rede ist (
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Die farbgebende Substanz des Karneol ist Eisen. Eisenoxid färbt den Stein rot, Eisenhydroxid färbt ihn eher braun. Am begehrtesten sind Karneole, die beim Durchblick feurig-rot, beim Blick auf die Oberfläche aber schwärzlich-rot erscheinen. In Indien wird der Karneol in die Sonne gelegt um die Brauntöne rötlicher zu färben.
Wie auch dem Achat, werden dem Karneol in historischen Quellen verschiedene medizinische und magische Wirkungen nachgesagt, wie z. B. in Zedler´s Real-Enzyklopädie von 1738: "Man macht von diesem rotbraunen Stein Petschaffte, Halsgehänge und Armbänder, weil er der Zauberey widerstehen, alle Furcht vertreiben und von den schwangeren Weibern auf den Leib gebunden, die Frucht erhalten und befördern soll. Die Essenz von diesem Stein von vier bis zehn Tropfen, in einem destillierten Wasser eingenommen, stärket das Gedächtnis und stillet die Wuth."